Öffentliche Versammlung zum Thema Grundwasser

 

Am 9. August hatte der Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e. V. (EGR) alle betroffenen Grundeigentümer im westlichen Rudow und angrenzende Bereiche zu einem öffentlichen Informationsaustausch zum aktuellen Thema Grundwasser auf dem Gelände des EGR eingeladen. Zu dieser Veranstaltung waren auch Vertreter der politischen Parteien aufgefordert worden sich die Klagen der Eigentümer anzuhören. Zugesagt und gekommen sind Frau Schwarzer, MdB, Herr Schenk, Vors. der Mittelstandsvereinigung, beide Rudower und Grundeigentümer, Herr Herrmann, ehem. MdA und Rechtsanwalt, die Herren Langer und Widder vom RBB Wassertisch, sowie unser Vereinsmitglied Herr Scharmberg (Neuköllner BVV)
Das Interesse der Grundeigentümer war sehr groß. An der Veranstaltung nahmen ca. 500 Interessenten teil. Zusammen mit unserem 1. Vorsitzenden, Herrn Klaus Friedrich, bildeten die o. e. Herren und Dame eine Podiumsrunde, die in wechselnden Wortbeiträgen noch einmal den Sachstand aufzeigten.


Vor allem Herr Herrmann machte darauf aufmerksam, dass der Lösungsvorschlag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm) kein tragbarer ist. Weder die rechtlichen wie auch die organisatorischen Voraussetzungen sind geklärt, geschweige denn in dem vorgegebenen Zeitrahmen zu realisieren. Sollten sich alle ca. 4000 Eigentümer in einem gemäß dem Vorschlag der Senatsverwaltung StadtUm zu gründeten Zweckverband zusammenfinden, wer übernimmt die Führung, Repräsentation und Haftung für einen solchen. Auch ist nicht sicher, woher die Investitionskosten für eine neue Brunnengalerie kommen. Wie steht es um die Folgekosten, die für gefördertes kontaminiertes Wasser entstehen. Darf ein fremdes Unternehmen beim Nachbarn (dem Land Berlin) bauen und später Wasser ziehen ohne einen Cent dafür zu zahlen? Nirgends gibt es dafür Beispiele. Wie soll die Situation gemeistert werden, wenn, gesetzt den Fall, Brunnengalerie soviel Wasser fördert, dass alle Keller trocken sind, und der Zweckverband damit Mitglieder verliert, weil viele dann der Meinung sind, ihre Mitgliedschaft im Verband ist nicht mehr erforderlich. Eine Brunnenanlage muss gewartet werden und auch zu gegebener Zeit erneuert werden. Dies ist doch genau der Grund warum sich SenStadUm aus der Verantwortung stehlen will. Eine Verantwortung die sich schlichtweg aus der Daseinsvorsorge ergibt. Dies wurde auch noch einmal in den Wortbeiträgen der Herren Langer und Widder deutlich gemacht. Der Unmut in der Versammlung war sehr groß. Dies schlug sich in den vielen Diskussionsbeiträgen nieder. Nachgefragt wurden etliche Male, wie es weitergehen soll. Es wurden aber auch Vorschläge zur Durchsetzung der berechtigten Forderungen gemacht, wie Demonstrationen, Aussetzen der Begleichung der Grundsteuer, und ähnliches. Herr Friedrich (EGR) versicherte, dass der EGR die Betroffenen nicht allein lassen werde. Diese Veranstaltung wird nicht die letzte sein. Nicht gerade in euphorischer Stimmung verließen dann die Versammelten nach zwei Stunden das Vereinsgelände.

Dieter Rentz